Die exzessive Handy- bzw. Smartphonenutzung macht sich nahezu überall bemerkbar. Statt Feuerzeugen werden auf Konzerten Smartphones in die Höhe gehalten, im minutentakt werden Fotos aus dem Urlaub in sozialen Netzwerken gepostet, im beruflichen Alltag ist das Handy nicht mehr wegzudenken, Freunde versammeln sich in Lokalen um dann auf den Smartphones herumzuwischen, ständig treffen Textnachrichten und Bilder auf dem Display ein. Oft ist der Blick auf das Smartphone die erste und die letzte Aktivität des Tages. Man unterliegt dem Druck ständig erreichbar sein zu müssen. Dies sind natürlich nur eine handvoll Beispiele die wir alle kennen, aber daraus kann auch eine Pathologie entstehen.
Insbesondere in der Familie ist das Handy schnell ein Kommunikationshemmer, häufig aber auch Grund für heftige Auseinandersetzungen. Ähnlich dem Begriff der Computerspielsucht gibt es auch beim Begriff der Handysucht eine begriffliche Unschärfe. Die Handysucht wird bis dato nicht als eigenständiges Krankheitsbild diagnostiziert. Auch im Bereich der Handysucht ist eine klare Trennlinie zwischen übermäßigem Nutzungsverhalten und Pathologie schwer zu ziehen. Auch hier ist es ratsam das Nutzungsverhalten professionell und individuell beurteilen zu lassen.
In den meisten Fällen stellen sich jedoch Fragen der Erziehungsberatung bzw. der Alltagsstrukturierung (beim Erwachsenen). Beispielsweise: Darf ich meinem Kind am Abend das Handy abnehmen? Braucht mein Kind ein Handy? Soll ich als Konsequenz ein Handyverbot aussprechen? Darf mein Kind Apps downloaden? Diese und ähnliche Themen (bspw. Taschengeld – wieviel ist angemessen?) können in der Erziehungsberatung geklärt werden. Darüber hinaus kann mit Jugendlichen und Erwachsenen an einer adäquaten Alltagsstrukturierung gearbeitet werden.